ARA Höfe Freienbach
Die Schlammbehandlung der ARA Höfe in Freienbach muss erneuert werden. freiraumarchitektur erarbeitete gemeinsam mit der Holinger AG ein Konzept zur Erhaltung und Aufwertung des angrenzenden Naturschutzgebietes mit Flachmoor.
Die Schlammbehandlung der ARA Höfe in Freienbach ist sanierungsbedürftig. Die bestehenden Bauwerke sollen abgerissen und durch einen Neubau am selben Standort ersetzt werden. Dessen landschaftliche Einbettung sowie seine ökologischen Auswirkungen auf die Umgebung sind von zentraler Bedeutung. Das Areal ist seenah gelegen und grenzt an das geschützte Flachmoor, das innerhalb des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmälern (BLN) liegt.
Besonderes Augenmerk bei der Einbettung liegt auf der Ostfassade. Sie grenzt an den Sarenbach, der das Flachmoor vom ARA-Areal trennt. Um die nachteiligen Auswirkungen des Neubaus auf das Landschaftsbild und die Fauna des angrenzenden Flachmoores zu minimieren, schlägt das Konzept verschiedene Massnahmen vor.
Um das Gebäude optimal in die Landschaft einzugliedern, wird eine Kombination aus Vorpflanzung sowie Fassadenbegrünung vorgeschlagen. Locker strukturierte Wildhecken vor dem Gebäude gestalten einen natürlichen Übergang zum Naturschutzgebiet. Standorttypische Einzelbäume ergänzen die Hecken, um die Fassadenansicht zusätzlich aufzulockern. Bodengebundene Selbstklimmer beranken die Fassade, die in einem dunklen Naturton gehalten werden soll. Die Farbgebung der Fassade bildet gemeinsam mit dem Strukturreichtum der Bepflanzung ein harmonisches Gesicht. Auch die Dachfläche eignet sich, um eine ökologische Aufwertung umzusetzen. Kiesbereiche bieten beispielsweise der Flussseeschwalbe wertvolle Brutplätze.
Wildhecken, Hochstauden- und Röhrichtflächen werten den Uferbereich am Sarenbach auf. Eine extensiv gepflegte Wiese zwischen der Bepflanzung bietet vielseitigen Lebensraum. Durch dort aufgeschichtete Schnittaufen, die mit kleineren Ästen aufgelockert werden, wird unter anderem die Ringelnatter gefördert. Die feuchten Flächen entlang des Gewässers werden als Hochstauden- und Röhrichtflächen ausgebildet. So etablieren sich innerhalb kurzer Zeit die bestehenden Schilfflächen. Diese sind vor allem für den Teichrohrsänger sowie den Sumpfrohrsänger gerne angenommene Brutplätze. Unterbrochen wird die hohe Vegetationsform der Hochstauden- und Röhrichtflächen durch Ruderalstandorte. Diese mageren Standorte weisen eine lockere Vegetationsdichte auf und bieten Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Die ökologisch wertvollen Gebiete entlang des Baches werden durch Kleinstrukturen ergänzt. Totholz, Stein-, Misch- und Schnittguthaufen bilden wichtige Habitate für Flora und Fauna.
Auftraggeber
Abwasserverband Höfe
Ort
Freienbach (SZ)
Zeitraum
2022
Kontext
Ökologie und Nachhaltigkeit